Abfallentsorgungsanlage

Abfallentsorgungsanlage „Kochstedter Kreisstraße“


Die Abfallentsorgungsanlage „Kochstedter Kreisstraße“ befindet sich im Südwesten der Stadt Dessau-Roßlau. Hier betreibt die Stadt seit 1935 die zentrale Hausmülldeponie. Angelegt wurde die Deponie auf einer Fläche von ca. 9 ha als ausgesprochene Haldendeponie. In den Jahren 1969 bis 1972, 1974 und 1983 erfolgten jeweils Erweiterungen bis zur heutigen Grundfläche von ca. 24 ha. Die Deponie, umgangssprachlich „Scherbelberg“ genannt, ragt als Berg etwa 43 m über das sie umgebende Umland und bildet damit den höchsten Punkt im Stadtgebiet.


Seit dem 16. Juli 2009 befand sich die Deponie in der Phase der Stilllegung. In dieser Zeit wurden alle notwendigen Maßnahmen zur umweltgerechten und nachhaltigen Sicherung des Deponiekörpers realisiert. Der Abschluss der Stilllegung wurde am 17. Februar 2017 durch das Landesverwaltungsamt Halle festgestellt. Damit befindet sich die Deponie nunmehr in der Nachsorge. Dies bedeutet, dass für einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen durchzuführen sind, um sicherzustellen, dass vom Berg keinerlei Gefahren für das Wohl der Allgemeinheit ausgehen.

Ein Teil des Geländes wird auch weiterhin für die Annahme und zum Umschlag von Abfällen genutzt.

Seit 1990 wurde durch die Stadtpflege eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und für einen besseren Kundenservice realisiert.



Dazu gehören

  • Einzäunung des gesamten Deponiegeländes
  • vollständige Oberflächenabdichtung des gesamten Deponiekörpers mit Ausnahme eines keinen Bereiches des Altdeponiekörpers
  • Absaugung des immer noch entstehenden Deponiegases und dessen umweltgerechte Entsorgung über eine Fackelanlage
  • Kontinuierliche Durchführung eines Monitoringprogrammes zur Überwachung des Grundwassers im Bereich der Deponie und zur Kontrolle der Gasemissionen
  • Errichtung eines modernen Eingangs- und Kontrollbereiches mit zwei
    Straßenfahrzeugwaagen und einer Pkw-Fahrzeugwaage
  • Neubau eines Kleinanliefererbereiches
  • Errichtung der Müllumladestation im Jahr 2005
  • Schaffung eines Sammelplatzes für Elektro- und Elektronikaltgeräte
  • Bau einer stationären Anlage zur Sammlung von schadstoffhaltigen Abfällen aus Haushaltungen
  • Inbetriebnahme eines Sammelplatzes für Kleinmengen von asbesthaltigen Baustoffen und Dämmmaterial, welches aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche enthält
  • Bau und Betrieb einer Bioabfallvergärungsanlage mit Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von Elektro- und Wärmeenergie aus den in der Stadt anfallenden Bioabfällen. Zu der Bioabfallvergärungsanlage gehört eine Nachrotte, in welcher aus den Gärresten verkaufsfähiger Kompost erzeugt wird. Beide Anlagen wurden im Jahr 2019 in Betrieb genommen.